GPS-Wandertour | Drei Eichen, Naturschutzpark Märkische Schweiz e.V.

 

Ein längerer Spaziergang draußen ist immer sehr zu empfehlen, bietet Abwechslung und sorgt für Bewegung. Der Große Rundweg beginnt in Drei Eichen, verläuft über die Pritzhagener Mühle zum Tornowsee, am Haupt-Flüsschen der Märkischen Schweiz „Stobber“ entlang und über die Weiden am Fontaneweg zum Schulsteig, weiter am Flächen- Naturdenkmal „Großer Barschpfuhl“ vorbei und wieder zurück nach Drei Eichen.

Von Marius Jünemann und Charlotte Bergmann

Zunächst verläuft der Weg in Richtung Münchehofe. Doch schon nach ca. 100 m verlässt man den Fahrweg und biegt nach links Richtung Pritzhagener Mühle in den Waldweg ein. Der sandige Weg führt durch stufiges Gelände und an Sümpfen vorbei, die auffällig an den flachen Strecken des Weges liegen. Hier kann man an den Bäumen auch Spuren des Bibers entdecken. Diese Geländeterrassen wurden nach der Eiszeit vom Urstobber-Fluss geschaffen. Auf der Lichtung linker Hand stehen oft Schafe zwischen den wenigen Büschen und einzelnen großen Bäumen. Auffallend ist die große Birke am linken Rand der Lichtung. Die Birke kommt fast auf der gesamten Nordhalbkugel unserer Erde vor. Ihr Name leitet sich aus dem Indogermanischen, einer ca. 5000 Jahre alten Sprache, ab und bedeutet „glänzend“ oder „schimmernd“. Dieser Baum ist besonders gut an der weißen Farbe seiner Rinde zu erkennen. Er kann bis zu 30m hoch werden, so hoch wie ein zehnstöckiges Haus, und bis zu 160 Jahre alt.

Durch den Pritzhagener Forst hindurch erreicht man die Pritzhagener Mühle.

Wo es zur Gaststätte Pritzhagener Mühle geht und kurz vor d er B rücke über den Stobber, wo früher die Mühle stand, bleiben wir vor der dicken etwa 400 bis 450 Jahre alte Grenz-Eiche stehen. Stieleichen können einen Durchmesser bis zu 3m erreichen. Dabei werden sie bis zu 40m hoch und können älter als 1000 Jahre werden. In solch einem großen Baum findet man ca. 1000 verschiedene Insektenarten. Und die locken wiederum viele Vögel und Säugetiere an. Natürlich kommen auch viele Tiere, um die Eicheln zu fressen. Die wurden früher sogar als Nahrung für die Hausschweine verwendet. Allerdings sind die Eicheln so direkt zum Essen für Menschen nicht geeignet. Möchte man daraus Mehl oder Kaffee machen, so muss man sie hacken und aufwändig wässern, um die Gerbstoffe auszuwaschen. Die Eiche hat im Vergleich zu anderen heimischen Bäumen sehr hartes Holz, weswegen es bereits früher zum Bauen benutzt wurde. Vor allem Schiffe wurden aus ihrem Holz gebaut.

Weiter geht es zum Großen Tornowsee und auf einem Pfad am Stobber entlang.

Hier wütete im Jahr 2002 ein Orkan, der auf einer breiten Schneise alle Bäume im Wald umgeworfen oder umgebrochen hat. Von der damaligen „Wüstenei“ ist nicht mehr viel zu sehen – allerdings fällt auf, dass sehr viele junge Bäume dicht beieinander stehen – sie sind nach der „Katastrophe“ aufgewachsen.

Der Große Tornowsee ist ein ca. 10 Hektar großer See im Naturpark Märkische Schweiz auf der Gemarkung des Dorfes Pritzhagen, einem Ortsteil der Gemeinde Oberbarnim im Brandenburger Landkreis Märkisch- Oderland. An seinem Ufer gibt es eine Badestelle, eine Förderschule und das Gutshaus derer von Flemming, das heute als schicke Herberge von einer Therapieeinrichtung geführt wird. Und viele Spuren von der Bauund Fresstätigkeit des Bibers.

Ein gefällter Wald ist also nicht immer gleich „schlimm“ – eine kleinere Fläche kann sich gut regenerieren. Fällt nur vereinzelt ein Baum, kann dies sogar nützlich sein. Womöglich war der Baum krank und hat nun Platz gemacht, damit wieder gesunde Bäume nachwachsen können. Außerdem können hier zumindest für kurze Zeit lichtliebende Pflanzen wachsen. Wenn die nachwachsenden Bäume von den Tieren im Wald wieder abgefressen werden, entsteht eine neue Lichtung. Das tote Holz gefallener alter Bäume bildet neuen Lebensraum für viele Käfer und andere Insekten. Der Stobber verläuft mal direkt am Weg, manchmal auf der anderen Talseite. Der Weg führt über eine kleine Brücke und durch Sumpfgelände. Mit ein bisschen Fantasie kann man erkennen, dass es sich bei dem sumpfigen Gelände um eine alte Flussschleife handelt, die von dem heutigen Flusslauf abgeschnitten ist. Der Weg führt über die Pferde- und Rinder-(Galloway)-Weide am Fontaneweg. Im Sommer fallen hier bunt blühende, artenreiche und trockene Magerrasen ins Auge. Ist der Schulsteig erreicht, biegt der Weg nach links ab und führt durch die hüglige, eiszeitlich geprägte „Kessel-Landschaft“ zum Abzweig zum Großen Barschpfuhl. Ein selten begangener Pfad um den Pfuhl, als geschütztes „Flächen-Naturdenkmal“ (FND) in der Karte eingetragen, ist kaum noch zu erkennen. Das Verlandungsmoor und die noch offene Wasserfläche bieten einen hervorragenden Lebensraum für den seltenen, fleischfressenden Sonnentau und andere Moor-Arten. Dem Schulsteig weiter folgend kommt man zurück nach Drei Eichen.

Auf Lichtungen fällt viel mehr Sonnenlicht auf den Boden, als das im umliegenden Wald der Fall ist. Dadurch können hier Krautpflanzen, wie z.B. Gräser, Schafgarbe, Ampfer u.a. wachsen, die mehr Licht benötigen. Dieser zusätzliche Artenreichtum lockt Tiere zum Fressen auf die Lichtung. Kleine Büsche und Bäume werden von den Tieren abgefressen, wodurch die Lichtung auch weiterhin eine Lichtung bleibt. Büsche mit Dornen mögen die Tiere allerdings nicht, und deshalb veranstalten wir Ehrenamtseinsätze, an denen wir z.B. solche verholzenden Pflanzen zurückschneiden, um die Lichtungen und v.a. Trockenrasen zu erhalten. Hier kann gerne jeder auch mitmachen!